1. Organisation
Der Deutsche Rasenkraftsport-und Tauziehverband (DRTV) ist Mitglied im Deutschen Sportbund und
in die beiden selbständigen Fachschaften Rasenkraftsport und Tauziehen untergliedert.
Der Bundesfachausschuß Rasenkraftsport (BFA-R) regelt alle den Rasenkraftsport betreffenden Aktivitäten dieser Sportart in Deutschland.
Alle Rasenkraftsport treibenden Vereine sind Mitglieder in den verschiedenen Landesverbänden. Der Landesverband Nordbaden ( NBRTV ) vertritt die folgenden Vereine:
MTG Mannheim
ASV Ladenburg
TSG Germania Dossenheim
KSV Worms (LV Rheinhessen, sportlich dem NBRTV angeschlossen)
2. Das Sportprogramm
Folgende Meisterschaften kommen zur Austragung:
Landesmeisterschaften
Regionalmeisterschaften
Deutsche Meisterschaften
Europameisterschaften
Bundesliga
3. Was ist Rasenkraftsport ?
Rasenkraftsport besteht aus den drei Disziplinen
• Hammerwerfen
• Gewichtwerfen
• Steinstoßen.
Hammerwerfen
Das Hammerwerfen ist ohne Zweifel die schwierigste technische Disziplin. Um Bestweiten zu
erzielen bedarf es einer jahrelangen Schulung der Technik. Weiterhin ist ein Höchstmaß an Beweglichkeit, Koordinationsfähigkeit und Dynamik erforderlich. Kommt noch die entsprechende athletische
Körperschulung hinzu, sind alle Voraussetzungen für ein erfolgreiches Abschneiden im Wettkampf gegeben.
Das Hammerwerfen erfolgt aus einem durch ein Gitter geschützten Wurfkreis mit 2,134 m Durchmesser. Im Allgemeinen wird mit drei oder mit vier Drehungen geworfen.
Der Hammer besteht aus einer Metallkugel, die an einem Draht mit Griff befestigt ist. Die Länge beträgt 1,21 m. Das Gerät wiegt in der Männerklasse 7,257 kg. Die Frauen, Jugendlichen, Schüler sowie
die älteren Altersklassen benutzen leichtere Wurfhämmer.
Gewichtwerfen
Das Gewichtwerfen erfolgt analog dem Hammerwerfen. Es wird im Allgemeinen mit zwei oder drei Drehungen geworfen. Das Wurfgewicht ist ebenfalls kugelförmig, durch eine Kette mit dem Griff verbunden
und in der Männerklasse 12,5 kg schwer. Die Länge des Gerätes beträgt 50 cm. In den anderen Altersklassen werden ebenfalls leichtere Geräte verwendet.
Steinstoßen
Der „Stein“ hat die Form eines Quaders (Ziegelstein), ist aus Stahl oder Gusseisen gefertigt und wird einarmig aus einem beliebig langen Anlauf heraus gestoßen. Als Abstoßlinie dient ein Balken (10 x
10 cm x 4m) der nicht übertreten werden darf . Das Gewicht des „Steines“ beträgt in der Männerklasse 15 Kg.
Die erzielten Leistungen werden mittels einer Tabelle in Punkte umgerechnet und in einem Dreikampf zusammengefasst. Es werden auch Einzelmeisterschaften im Steinstoßen und Gewichtwerfen sowie Mannschaftskämpfe ausgetragen. Auch in der Halle werden Meisterschaften im Steinstoßen durchgeführt. Um die größtmögliche Wettkampfgerechtigkeit zu erreichen wird , wie in vielen anderen Sportarten (Ringen, Gewichtheben ..), in verschiedenen Gewichtsklassen gestartet. Dadurch wird zum Beispiel nie ein Athlet mit 70 Kg Körpergewicht gegen einen Athleten mit über 100 Kg Körpergewicht antreten müssen. Wettkämpfe finden in folgenden Altersklassen statt: Schüler A, B, C, Jugend A u. B , Junioren; Aktive und Altersklassen, jeweils für männliche und weibliche Teilnehmer getrennt. Diese Altersklassen sind weiter in verschiedene Gewichtsklassen aufgeteilt. In fast allen Altersklassen werden Mannschaftskämpfe ausgetragen.
Warum also Rasenkraftsport?
Rasenkraftsport ist eine "gerechte" Sportart, da aufgrund der angebotenen Gewichts- und
Altersklassen die "richtigen" Sportler gegeneinander kämpfen. Körperschulung, Fitness, Beweglichkeit und Dynamik sind bei uns gefragt. Wer den Rasenkraftsport einmal richtig erlernt hat, wird ihn bis
ins hohe Alter ausüben können, da er wenig verletzungsanfällig ist. Viele unserer Altersklasse-Athleten sind häufig weit über 80 Jahre, ja teilweise über 90 Jahre alt.
Rasenkraftsport als Leistungssport
Diejenigen, die sich dem Rasenkraftsport aktiv widmen, müssen sich genau wie in anderen
Sportarten auch ihrer Disziplin ganz verschreiben, um als Spitzensportler mithalten zu können. Sie müssen hart an sich arbeiten und viel Zeit für das Training aufwenden. Das heißt zwei bis
dreimal in der Woche auf dem Wurfplatz Training mit den Geräten. Dazu Krafttraining im Kraftraum und zusätzliches Konditionstraining. Im Winter wird viel im Kraftraum trainiert bzw. ein allgemeines
Körpertraining in der Halle abgehalten, unterbrochen von den verschiedenen Hallenmeisterschaften im Steinstoßen.
Die folgenden 4 Auszüge sind der "Wissenschaftlichen Arbeit im Fach Sport im Rahmen der Prüfung für das Lehramt anGymnasien" mit dem Thema "Die Geschichte des Rasenkraftsports" (Institut für Sport und Sportwissenschaften der Universität Karlsruhe) mit freundlicher Genehmigung der Autorin Ulrike Rabah entnommen.